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Weltnaturkonferenz 2022 - Ergebnisse

Weltnaturkonferenz 2022 – Ergebnisse 

„Vom 7. bis 19. Dezember 2022 fand in Montreal, Kanada die 15. Weltnaturkonferenz statt. Die Ergebnisse der Weltnaturkonferenz sollen eine Trendwende einläuten: Von der Zerstörung hin zur Wiederherstellung der Natur. Als Abschlusserklärung wurde eine neue globale Vereinbarung für biologische Vielfalt verabschiedet, das „Global Biodiversity Framework“.

Ein wesentliches Ziel der neuen Vereinbarung ist es, mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresfläche bis 2030 unter effektiven Schutz zu stellen. Bis 2030 soll der Verlust der biologischen Vielfalt gestoppt und der Trend umgekehrt werden. Um das zu erreichen, hat die Staatengemeinschaft vier langfristige Ziele bis 2050 und 23 mittelfristige Ziele bis 2030 beschlossen.“ So schreibt das Bundesumweltministerium auf ihrer Internetseite zu den Ergebnissen der Weltnaturkonferenz von Montreal.

Die wesentlichen Beschlüsse der 196 Teilnehmerstaaten

Die Vision: „Im Jahr 2050 soll der Mensch vollkommen im Einklang mit der Natur leben. Bis 2030 soll der Verlust der biologischen Vielfalt gestoppt und der Trend umgekehrt werden.“ Die Umsetzung dieser Vision wird in vier langfristigen Zielen („Goals“) vereinbart.

Die wichtigsten Ziele im Überblick (für 2030):

  • Mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresflächen sollen unter Schutz gestellt werden.
  • 30 Prozent der geschädigten Ökosysteme an Land und im Meer sollen renaturiert werden.
  • Die Verschmutzung der Umwelt durch Düngemittel und die Risiken durch Pestizide und sehr gefährliche Chemikalien sollen halbiert werden.

Des Weiteren sollen die Lebensmittelverschwendung und die Verbreitung „invasiver Arten“ halbiert werden.

Wie geschieht die Umsetzung?

Hierzu verpflichtet sich jedes Land, eine „nationale Biodiversitätsstrategie“ zu entwickeln. Damit soll auf Basis einheitlicher Indikatoren der Beitrag zur Erreichung der globalen Ziele messbar werden. Dies macht die Umsetzung überprüfbar. Die Kontrolle erfolgt durch regelmäßige Berichte. Sanktionierungen sind nicht vorgesehen.

Knackpunkt Finanzierung

Hauptstreitpunkt bis zuletzt waren die Geldhilfen der Industriestaaten an die Entwicklungsländer. Von den geforderten 100 Milliarden Dollar pro Jahr einigten sich die Teilnehmer auf 20 Milliarden bis 2025 und 30 Milliarden bis 2030. Die Bundesregierung hat bereits eine Verdoppelung ihrer Zahlungen auf 1,5 Milliarden Euro ab 2025 angekündigt. – Einige afrikanische Länder waren mit diesem Ergebnis sehr unzufrieden.

Auf der anderen Seite wurde vereinbart, dass „biodiversitätsschädliche Anreize“ im Wert von 500 Milliarden Dollar bis 2030 weltweit abgebaut werden sollen.


Meinung

Artenschutz und Biodiversität auf unserer Erde sind nicht nur wichtig, sondern für eine intakte Umwelt global unverzichtbar. Nur: Mit der Ausweisung von Schutzgebieten, dem Abfassen von Berichten und der Zahlung von Geld allein wird dies schwerlich gelingen. Das Hauptproblem besteht in der Versorgung der Menschen mit ausreichend gesunden Lebensmittel. Hier werden schwammige Schutzziele weder den Menschen noch der Umwelt gerecht.

Als erstes müsste sich Deutschland überlegen, wie es ausreichen gesunde Lebensmittel selbst produzieren und dem Naturschutz gerecht werden kann. Mehr Schutzgebiete in Deutschland ausweisen und dann Lebensmittel auf dem Weltmarkt aufkaufen, ist eine kontraproduktive Vorgehensweise.

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