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Diskussion "Forum Energie" mit Experten aus Politik und Wirtschaft

„Wir sichern Bayerns Energieversorgung“

Mit dieser Überschrift hat der CSU-Parteitag das Kapitel Energieversorgung eingeleitet und in einem Leitantrag beschlossen. Eine gesicherte, umweltfreundliche und bezahlbare Energieversorgung ist Grundlage für eine prosperierende Wirtschaft und Wohlstand für die Menschen. Hierzu ist Energiesparen eine erste Notwendigkeit. Die heimischen Energiequellen sind in allen Bereichen zu heben und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Planungssicherheit ist für die Wirtschaft und die Bürger unerlässlich. Hierzu bedarf es einer klaren und realistischen Transformationsstrategie.

Ausbau der Erneuerbaren Energien beschleunigen

Durch die Kürzung und seit einigen Monaten komplette Einstellung der Erdgaslieferungen aus Russland ist eine massive Angebotsverknappung entstanden. Dies hat drastische Auswirkungen auf die Energiepreise zur Folge. Die Nutzung heimischer Energiequellen hat hierdurch höchste Priorität.

  • Die Stärken Bayerns bei Wasserkraft, Photovoltaik, Bioenergien und Geothermie müssen weiter ausgebaut werden.
  • Konkret sollen die Erneuerbaren bis 2030 verdreifacht werden. Für die Windkraft sind bis zu 1.000 neue Windräder in Zusammenarbeit mit den Bürgern geplant.
  • Zur Beschleunigung des Ausbaus der Stromleitungen werden die Genehmigungsbehörden personell verstärkt.
  • Das Bayerische Klimaschutzgesetz wird so verändert, dass es allen Kommunen ermöglicht wird, Projekte zur Erzeugung von Erneuerbaren Energien selbst umzusetzen.

Schaffung von verbesserten Rahmenbedingungen durch den Bund

  • Analog dem Beschleunigungsgesetz für LNG-Terminals müssen beispielsweise auch Anlagen für Wasserkraft, Biomasse und Geothermie genehmigt werden können.
  • Grundlastfähige Geothermie und effiziente Wärmenetze sollen besser gefördert werden.
  • Die Förderung dezentraler Batteriespeicher ist in einem PV-Speicherprogramm zu verbessern.
  • Der Einsatz von Biokraftstoffen kann kurzfristig einen Teil der Treibhausgase im Verkehrssektor einsparen. Holzbiomasse und Biogas steigern die Versorgungssicherheit

Versorgungssicherheit sichern

Durch den erheblichen Ausfall der „Brückentechnologie“ Erdgas müssen für ein paar Jahre Produktionskapazitäten aus der Reserve geholt werden. Als CO2-freie Energiequelle müssen die drei noch laufenden Kernkraftwerke noch zwei Jahre länger laufen. Kohle- und Gaskraftwerke sollen soweit möglich zur Versorgungssicherheit herangezogen werden.
Das Strommarktdesign braucht einen Kapazitätsmarkt, der der gesicherten Leistung einen Preis verleiht. Die Verzerrungen des aktuellen Strommarktdesigns, der aktuell von den teuren, kriegsbedingten Gaspreisen bestimmt wird, muss beseitigt werden.

Bayern als Wasserstoffdrehkreuz entwickeln

Nachhaltiger Wasserstoff ist für eine zukunftssichere Energieversorgung ein zentraler Zukunftsbaustein. Er ist lager- und transportierbar und damit ein grundlegender Ersatz für fossiles Erdgas und Erdöl. Zudem kann ist er universell auch in der Industrie als Vorprodukt eingesetzt werden.
Hierzu fordert die CSU den Bund und die EU auf, ein eine europäische Wasserstoffinfrastruktur aufzubauen, den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft zu forcieren und eine Wasserstoff-Importstrategie zu entwickeln. Insbesondere sollen Pipelines aus dem Süden die Versorgung Bayerns mit Wasserstoff sichern. Überzogene Regulierungsvorschriften sind zu unterlassen.
Parallel hierzu muss der Aufbau einer lokalen, dezentralen Wasserstoffproduktion in Deutschland verstärkt werden. In Bayern sollen dezentral Elektrolyseure installierte werden, um überschüssigen EE-Strom zu Wasserstoff umzuwandeln (analog dem Projekt in Wunsiedl).
Eine Europäische Energie- und RessourcenUnion schaffen
Ziel ist die Schaffung einer europaweiten Energieinfrastruktur. Sie soll die Sonne vom Süden und den Wind an den Küsten und alle übrigen Energieressourcen für ganz Europa nutzen. Dies steigert die Produktivität und Effizienz. Dies gilt in gleicher Weise bei Ressourcen wie „seltene Erden“.

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