You are currently viewing COP27-Abschlusserklärung – was nun?
COP27-Abschlusserklärung

COP27-Abschlusserklärung – was nun?

Die positive Nachricht von der COP27 in Ägypten: Es kam eine Abschlusserklärung zustande. Inhaltliche Fortschritte zur Erreichung der in Paris 2015 formulierten Klimaziele sind kaum zu finden. Ein wesentlicher Erfolg in der Abschlusserklärung zeigt sich beim Geld und zwar beim „Aufbau eines Fonds für klimabedingte Schäden“. Ansonsten herrscht eher Ernüchterung vor über die Ergebnisse.

Was hat die COP27-Abschlusserklärung gebracht?

Als besonderer Erfolg betrachten die Teilnehmer den Aufbau eines Fonds für klimabedingte Schäden. Der UN-Generalsekretär Antonio Guterres sieht hierin einen wichtigen Schritt in Richtung „Klimagerechtigkeit“. Auch die Bestätigung des „1,5 Grad-Zieles“ von Paris und der Ergebnisse von Glasgow gelten als Pluspunkte, da die Ausgangslage bei Konferenzbeginn hier eher ein Aufweichen erwarten ließ.

Beim Aufbau des Fonds für Klimaschäden ist jedoch zu berücksichtigen, dass im Beschluss keine Summen genannt werden und keine Angaben ersichtlich sind, wer einzahlen soll. Hierzu ist vorgesehen, dass zunächst eine Übergangskommission Empfehlungen erarbeiten soll. Diese sollen auf der nächsten UN-Klimakonferenz 2023 in Dubai behandelt werden. Erfolgreich hingegen war die Einschränkung der Empfängerländer auf Entwicklungsländer, die besonders gefährdet sind. Damit konnten sich Länder wie China nicht durchsetzen, die auch aus diesem Fond Geld erhalten wollten.

Was negativ zu vermerken ist

Bei den insgesamt mageren Ergebnissen im Kampf gegen die Klimaerwärmung sorgt für besonderen Unmut das Fehlen einer Vereinbarung zum Ausstieg aus Öl und Gas. Lediglich ein schrittweiser Ausstieg aus der Kohleförderung ist zu wenig für eine beschleunigte Energiewende. Diese Kritik kommt insbesondere von der EU und der deutschen Delegation.

Um das 1,5 Grad-Ziel zu erreichen hätte es einer deutlichen Reduktion der Treibhausgase in den nächsten Jahren bedurft. Beschlossen haben die Teilnehmer jedoch nur ein wenig ambitioniertes Aktionsprogramm. Bei diesem sollen alle Staaten bis zur nächsten Klimakonferenz ihre nationalen Ziele für 2030 entsprechend nachbessern.


Meinung:

Die deutsche Außenministerin hat sich über die Abschlusserklärung „mehr als frustrierend“ geäußert. Fortschritte bei der Reduzierung der fossilen Treibhausgase gab es nur sehr eingeschränkt für Kohle. Die Energieträger Gas und Öl blieben auf Druck der Exportländer außen vor. In diesem Zusammenhang setzt die Kritik bereits zu Beginn der Konferenz an Deutschland an, das insbesondere Kohlekraftwerke wieder verstärkt zum Einsatz bringen will angesichts der Gasmangellage. – Bei genauer Betrachtung fehlt es auch in Deutschland nach wie vor an einer schlüssigen Konzeption, um von Kohle, Gas und Öl wegzukommen. Der Ausbau von PV und Windkraftanlagen alleine wird keine klimafreundliche Energieversorgung gewährleisten. Kohlekraftwerke hochzufahren und Kernkraft abzuschalten befördert den Treibhausgas-Ausstoß.

Schreibe einen Kommentar