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Landschaft des Dachauer Moos

Die hohe Klimarelevanz der Moore kennengelernt

Let’s Do Moore

Moore haben im Laufe ihrer Entstehung riesige Mengen an Kohlendioxid aus der Atmosphäre gebunden und in Form von Torf gespeichert. Dieser Prozess läuft jedoch nur in einem dauerfeuchten Boden ab. Wird dieser entwässert, kehrt sich der Prozess um, Kohlendioxid wird frei und das Moor wird zum Problem für unser Klima. Über die Klimarelevanz der Moore und die Möglichkeiten eines Gegensteuerns informierte sich der AKU München-Land bei einem Besuch in Unterschleißheim in einem Vortrag und mit einer Wanderung durch das Dachauer Moos.

Besichtigung des Dachauer Moos

Vortrag mit Robert Rossa

AKU-Leiter Matthias Ruhdorfer begrüßte neben den Gästen Robert Rossa, der in seinem Vortrag im Restaurant ‚Seeseits‘ die Bedeutung der Moore erläuterte. Der Geschäftsführer des „Verein Dachauer Moos e.V.“ erklärte die Herausforderungen durch die Veränderung bei den Mooren. Weltweit binden Moore auf nur drei Prozent der Landfläche mehr Kohlenstoff in der organischen Substanz wie die gesamte globale Waldfläche. Weltweit setzen degradierte Moore 2 Milliarden Tonnen CO2 pro Jahr frei und somit sind 0.3 % der globalen Landfläche verantwortlich für 6 % der weltweiten anthropogenen CO2- Emissionen. Moore setzen allein in Bayern 4,9 bis 5,4 Millionen to CO2-Äquivalente pro Jahr frei (entspricht 6% der Gesamtemissionen Bayerns aus der Nutzung fossiler Energieträger). Um die klimaschädlichen Emissionen zu senken, ist eine Umnutzung auf eine standortgerechte Landwirtschaft erforderlich. Wo es hydrologisch möglich ist, sollte zugleich der Bodenwasserhaushalt so reguliert werden, dass das Grundwasser nur wenige Zentimeter unter der Oberfläche ansteht.

Sich selbst überlassenen Flächen im Dachauer Moos

„Das für den Moorschutz erforderliche Wasser- und Flächenmanagement ist eine große Herausforderung nicht nur für den Verein Dachauer Moos e.V., sondern für alle staatlichen und kommunalen Institutionen sowie die Umweltverbände“, fasste Robert Rossa zusammen. „Nur in einem intensiven Dialog mit der Landwirtschaft lässt sich diese generationenübergreifende Aufgabe gemeinsam meistern.“ 

Auch in der Praxis lernten die Teilnehmer an der AKU-Veranstaltung die Veränderung der Moorlandschaft im Dachauer Moos kennen. Robert Rossa führt die Teilnehmer am AKU-Termin zu wichtigen Stellen in der Landschaft am Unterschleißheimer See, zeigte die deutlichen Veränderungen und erläuterte, wie in der Praxis die Regulierung des Bodenwasserhaushalts aussehen könnte.

Verein Dachauer Moos e.V.

„Naturschutz endet nicht an kommunalen Grenzen“ – unter diesem immer noch aktuellen Leitgedanken wurde der gemeinnützige Verein Dachauer Moos e.V. im Jahr 1995 gegründet. Im Auftrag von mittlerweile 11 Kommunen widmet er sich gebietsübergreifend den Aufgaben Maßnahmen zur Förderung der Lebensraum- und Artenvielfalt sowie des Klimaschutzes, Sensibilisierung für naturräumliche Besonderheiten und das kulturelle Erbe des Landschaftsraumes, Vermittlung ökologischer Zusammenhänge, Wecken von Bewusstsein für den verantwortungsvollen Umgang mit Natur und Landschaft.

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